Zur Lage der Weltverbesserung

(Gespräch zwischen Antje Gerhardt, LICHTKEIL und Kylie Light vor einem zerbrochenen Blumentopf)

AG: "Müssen Blumentöpfe eigentlich immer dieselben Proportionen haben?" - LK: "Das habe ich mich auch schon gefragt. Schön sind sie ja nicht" - KL: "Vielleicht gibt es für Blumentöpfe sogar eine deutsche Industrienorm?" - LK: "Oder eingebaute Sollbruchstellen?" - AG: "Jedenfalls sind die dazugehörigen Übertöpfe immer zu kurz oder zu eng." - LK: "Oder sie sind so passgenau, dass die Erde schimmelt, weil sie nicht mehr belüftet wird." - KL: "Blumentöpfe hingegen sind vielseitig: Man kann sie als Deko-Elemente auch leer aufstellen, als Wurfobjekt benutzen, oder daraus Lampenschirme im Stil der rustikalen 70er-Jahre-Küchen bauen." - LK: "Meine Güte, Kylie, wer will sowas denn noch haben?" - KL: "Alle. Nach der nächsten, spätestens übernächsten Trendwende." - AG: "Darum ist es sinnvoll und rohstoffsparend, die Dinge beisammen zu halten." - LK: "Und wer zahlt den Lagerraum?" - KL: "Ach, da findet sich immer irgendwas." - AG: "Soll man denn auch die zerbrochenen Töpfe aufbewahren?" - LK: "Gib sie doch Kylie, die hat Platz genug." - AG: "Sei doch nicht so aggressiv!" - KL: " Aus zerbrochenen Töpfen lassen sich passiv-agressive Wandverschalungen mit LICHTKEIL-Prädikat zusammensetzen, vermutlich werden sie Testsieger in allen Disziplinen." - LK: "Ich lasse mir den Keil im Namen nicht verbieten. Ein wenig Aggression muss sein, um in Bewegung zu kommen." - KL: "Und die Weltverbesserung? Wie geht das mit Aggression zusammen?" - LK: "Wir gehören jedenfalls nicht zur Neuzüchtung zahmer, sonnenverwöhnter Rebsorten, wir sind weder esoterisch, noch haben wir missionarische Heilsabsichten, wir suchen keinen Streit, aber vielleicht Humor. Wir sind revolutionär, dynamisch, flexibel und eins a. Wir verbessern ... -" - AG: "Aber im Topf wächst ja noch diese bittere Pflanze, die gut ist bei Verbrennungen." - KL: "Hallo Vera" - LK: "Aloe Vera" - AG: "Das nenne ich Weltverbesserung." - LK: "Oder billig, hässlich und zerbrochen.!" - KL: "Dann müssen wir an den Perspektiven arbeiten."